Notizen aus Spanien
Toma el metro: Aus Protest gegen die Fahrpreiserhöhung, legten Aktivisten U-Bahn-Linien in Madrid lahm. Bei dieser offensichtlich abgesprochenen und abgestimmten Aktion wurden zeitgleich in mehreren U-Bahnen die Notbremsen betätigt. (Quelle: El País).
Bereits am nächsten Tagen wurden mehrere Personen verhaftet, denen vorgeworfen wird, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein. (Quelle: Europapress). Darunter befand sich auch der Fotograf Pierre Rocke Castell (@phierrecom), der seit Monaten die Proteste in Spanien mit seiner Kamera dokumentiert. Die Polizei setzte ihn nach einigen Stunden wieder auf freien Fuß, da er zweifelsfrei nachweisen konnte, zum fraglichen Zeitpunkt nicht in der Nähe der der U-Bahn gewesen zu sein. (Quelle: El Diagonal Períodico auf Twitter). Es stellt sich die Frage: warum ging die Polizei so gezielt gegen ihn vor? Womöglich, weil der Polizei seine Dokumentationen unbequem sind?
Neben Austerität ist Repression das einzige Rezept, das der rechten Regierung zur aktuellen Lage Spaniens einfällt. Verhaftungen sind momentan beinahe an der Tagesordnung. Zwei Arbeiter, die sich an dem Generalstreik im März beteiligt hatten, wurden direkt an ihrem Arbeitsplatz, dem SEAT-Werk bei Barcelona, festgenommen (Quelle: 20 minutos). Festgenommen wurde in diesem Zusammenhang auch Laura Gómez, die Organisationssekretärin der Gewerkschaft CGT in Barcelona (Quelle: Syndikalismus).
Bei dem Versuch, mit passivem Widerstand und dem Verhandlungsgeschick der PAH (Organisation zur Hilfe der von Hypotheken Betroffenen) eine Zwangsräumung zu verhindern, wurden in Salt (Provinz Gerona) fünf Menschen durch Polizeigewalt verletzt. Einer der Verletzten liegt mit gebrochenem Schienbein im Krankenhaus. Wie tief muss man sinken, um so brutal gegen Menschen vorzugehen, die sich selbstlos, couragiert und gewaltfrei für Mitmenschen einsetzen? (Quelle: Público).
Die Prostituierten in Barcelona protestierten unter dem Motto „Mani Puta“ (Demo der Huren) gegen ein Arbeitsverbot auf der Straße und anhaltende Polizei-Schikanen. Die Stadtverwaltung plant, Bußgelder für Freier zu verhängen. (Quelle: el Periódico). Hunderte Menschen unterstützten die putas indignadas, insgesamt zogen etwa 400 Menschen durch die Straßen. Anwohner des Stadtteils, durch den der Protestmarsch führte, hängten Banner an ihre Balkons, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.
Fotos des bunten Umzugs mit Masken auf Flickr und Diagonal Periódico. Ein Video-Bericht bei 20 minutos.tv.
Acampada Barcelona reloaded: Auch in Barcelona wollen die Indignados am internationalen Aktionstag #12m15m (12. Mai) wieder die Zelte aufschlagen, berichtet die La Vanguardia. Die Indignados von Madrid hatten ihren Beschluss, ab dem 12. Mai wieder dauerhaft auf die Acampada Sol zu beleben, bereits einige Tage vorher verkündet (Quelle: el Día).
Angesichts der staatlichen Repression blicke ich mit etwas Sorge, wie die rechte Regierung darauf reagieren wird. Ich hoffe, sie ist wenigstens vernünftig genug, nicht wieder auf Polizeigewalt zu setzen. Gestern wurde den Mitgliedern von 15m nicht einmal gestattet, einen kleinen Klapptisch auf der Puerta del Sol aufzustellen, den sie als Infopunkt einrichten wollten (Quelle: 20 minutos). Fotos von dem Versuch, den Infostand aufzubauen, und der Verhinderung durch die Polizei hat Fotogracción auf seinem Blog veröffentlicht.
Schlagwörter: 15m, acampadaBarcelona, AcampadaSol, Barcelona, Festnahmen, Generalstreik, Gerona, Madrid, mani puta, PAH, Polizeigewalt, prostitutas indignadas, Puerta del Sol, Salt, Spanien, TomaElMetro, Zwangsräumung
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