Heute in Madrid
Fotojournalist FrLorente twitterte heute:
So sieht das Spanien der Austerität aus: ein junges arbeitsloses Paar mit einem Kind, ohne Unterstützung, ohne Dach über dem Kopf. Heute in Madrid.
Schlosser gegen Zwangsräumungen
Die Schlosser in der nordspanischen Stadt Pamplona werden sich in Zukunft nicht mehr an Zwangsräumungen beteiligen. Sie weigern sich, Türen zu öffnen und Schlösser austauschen, weil sie es ungerecht finden, dass Menschen, die ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, ins Elend gestürzt, Banken hingegen gerettet werden.
Im Dezember hatte sich die Vereinigung der Schlosser von Pamplona versammelt und einstimmig dafür ausgesprochen, nicht mehr die schmutzige Arbeit der Banken zu verrichten. Die Gewinneinbußen nehmen sie in Kauf, dafür haben sie ihre Würde zurückerlangt, wie ihr Sprecher Iker de Carlos sagte. Nach seiner Einschätzung machten die Einsätze bei Zwangsräumungen etwa 10 % der Aufträge aus. Er appellierte auch an das Gewissen aller anderen, die mit der Durchführung von Zwangsräumungen zu tun haben, Richter und Polizisten, sich der Initiative anzuschließen.
Ein Vorbild, das hoffentlich Schule machen wird in anderen Städten. In ganz Spanien finden Tag für Tag zahlreiche Zwangsräumungen statt, letztes Jahr kam es aus diesem Grund zu mehreren Selbstmorden von Betroffenen.
Links:
- „in Spain, locksmiths refuse to cooperate with foreclosures and evictions“ – The world
- „Pamplona’s locksmiths join revolt as banks throw families from their homes“ – The guardian
- „Los cerrajeros de Pamplona no colaborarán en desahucios“ – Diario de Navarra
#AlfonLibertad: Alfon ist frei!
Heute Vormittag twitterte seine Schwester Paz in aufgeregten Großbuchstaben:
https://twitter.com/PazElena2/status/288961280751050752
(SIE LASSEN MEINEN BRUDER FREI! ENDLICH! FREIHEIT FÜR ALFON! ICH LIEBE DICH MEIN BRUDER)
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Arbeitsloser zündet sich in Málaga an
In Málaga (Spanien) zündete sich gestern Nachmittag ein Mann an und überlebte schwer verletzt.
Der 57-jährige übergoss sich in der Nähe eines Krankenhauses mit Benzin und zündete sich an. Passanten und Taxifahrer eilten ihm zu Hilfe und es gelang ihnen mithilfe der Feuerlöscher aus den Taxis, die Flammen zu löschen. Der schwer Verletzte wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, sein Zustand ist ernst. Er erlitt Verbrennungen dritten Grades auf 80 % der Oberfläche seines Körpers, lediglich Kopf und Hals blieben verschont.
Ein Kiosk-Besitzer, der Zeuge des Vorfalls wurde, sagte, dass der verheiratete Familienvater von zwei Kindern in der Nähe des Ortes wohnte, wo er versuchte, sich das Leben zu nehmen, seit Monaten arbeitslos war und große finanzielle Schwierigkeiten hatte. „Ich habe nicht einmal mehr genug, um zu essen,“ teilte er einem Umstehenden mit, bevor er sich mit Benzin übergoss.
Erst vor wenigen Wochen hatte sich eine Frau in Málaga das Leben genommen, weil ihr die Zwangsräumung aus der Wohnung drohte, wo sie mit ihrer 96 Jahre alten kranken Mutter lebte (siehe Beitrag auf Bodenfrost).
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