110. Montagsdemo gegen S21

6. Februar 2012, Straße am Schlossgarten (zwischen GWM und Südflügel)
Lokomotive (Musik)
Robin Bauer (Moderation)
Gudrun Merkle (Koordinations-Team)
Dipl.-Ing. Hans Heydemann
Uschi (Versorgerinnen)
Hannes Rockenbauch

3000 Menschen trotzten den winterlichen Temperaturen bei der 110. Montagsdemo, die unter dem Motto „Bahn ohne Plan“ stand. Einige davon machten vorher einen kleinen Umweg über die Sammelstelle für Brennholz im mittleren Schlossgarten, damit unsere tapferen Zeltstadtbewohner und Parkwächter die Kälte überstehen können. Auch an allen anderen Tagen sind Holzspenden natürlich gern gesehen.

Die aufheizenden Trommeln der Lokomotive waren bis in den Park zu hören und bildeten den Auftakt zu der Kundgebung. Die Rede der Kundgebung können allesamt nachgelesen oder als Youtube-Videos angeschaut werden.

Gudrun Merkle vom Koordinationsteam gab ein Einschätzung der aktuellen Lage ab. Sie geht davon aus, dass theoretisch auch zwei getrennte Polizeieinsätze möglich seien – ein kleiner zur Räumung der Zeltstadt, ein großer für die Sperrung des Parks – hält es aber für wahrscheinlicher, dass alles in einem Aufwasch gemacht wird. Momentan seien noch nicht genug Einsatzkräfte in der Stadt, um die Räumung durchzuführen.
Das kann sich schnell ändern, heute wurde über die Presse bekannt, dass der Termin zur Baumfällung feststeht, aus taktischen Gründen geheim gehalten wird und dass bereits Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern angefordert sind. Es heißt wachsam sein und sich schon entsprechend vorzubereiten (Demorucksack, Telefonketten, Fahrgemeinschaften).

Der Bericht von Hans Heydemann über die Veranstaltung zum Änderungsantrag bezüglich des Fildertunnels ließ Erinnerungen an das arrogante Auftreten der Bahn beim Faktencheck 2010 wach werden.

Uschi von den Versorgerinnen warb um Nachwuchs und Unterstützung. Es werden weitere Helfer gesucht, die die Demonstranten und Blockierer mit Speis und Trank bei Kräften halten. Welchen schöneren Lohn könnte es geben, als die dankbaren Blicke jener, die gerade eine warme Mahlzeit und einen heißen Kaffee bekommen haben.

Hannes Rockenbauch machte auf eine aktuelle Aktion aufmerksam, die daraus besteht, den grünen Landtagsabgeordneten Briefe zu schicken und ihnen zu erklären, warum das Milliardengrab schon aus technischen Gründen nicht gebaut werden kann (Stichwort fehlende Vergabe Technikgebäude und Nesenbachdüker). Auf der Seite Bei-Abriss-Aufstand sind die Kontaktdaten aller Abgeordneten nach Himmelsrichtungen sortiert aufgelistet.
Er weihte uns auch in den Plan ein, dass für die Nacht vor der Parkräumung eine Demo ebendort angemeldet werden soll, sobald der Termin bekannt ist.

Der Demozug sollte ursprünglich durch das Bahnhofsgebäude führen, was aber – wie bereits vergangenen Samstag – nicht genehmigt wurde. Einige hundert Demoteilnehmer ließen es sich aber nicht nehmen, auf eigene Faust dort den Schwabenstreich zu zelebrieren. Die Polizei blockierte zwar einen Eingang zum Bahnhof, ignorierte aber den Umstand, dass die gewitzten Oben-Bleiber all die anderen Zugänge nutzten, um in das Gebäude zu gelangen.

Am Finanzministerium beim Neuen Schloss endete der Demozug mit einem Banner „viel zerstört – nichts gewonnen“, einem weiteren Trommel-Konzert der Lokomotive und einer völlig überdimensioniertem Polizei-Präsenz. Zahlreiche Wannen, Polizisten, zu Fuß und auf dem hohen Ross, beschützten die ehrwürdigen Gemäuer vor den ach-so-gefährlichen Demonstranten.

Blick von der Turm-Webcam auf die 110. Montagsdemo

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