Archiv | Juni 2012

Zwangsräumung Oviedo

Zwangsräumung in Oviedo, Nord-Spanien: ein massives Polizeiaufgebot setzte vor zwei Tagen eine junge Familie mit einem 5 Monate alten Baby auf die Straße, weil diese ihre Hypotheken-Raten nicht mehr bezahlen konnte.

In der Wohnung hatten sich neben dem Familienvater Jorge Cordero weitere hilfsbereite Menschen verschanzt, um die Zwangsräumung zu verhindern. Die Polizei erbrach die verbarrikadierte Tür mit Axt-Gewalt und führte alle 18 Verteidiger der Wohnung in Handschellen ab.

Opfer von Polizeigewalt

Auch auf der Straße hatten sich hunderte Unterstützer der Familie versammelt. Die meisten kamen jedoch nicht bis an das Gebäude heran, weil die Polizei die ganze Straße gesperrt hatte. Ihre Parolen waren dennoch deutlich zu hören: „der Kampf geht weiter“, „schämen würde ich mich, ein Polizist zu sein“. Die Einsatzkräfte gingen mit aller Gewalt gegen die versammelten Menschen vor, einer verfolgte sogar mit gezückter Waffe einen Demonstranten und verlor bei einem Sturz seine Munition.

Die Familie hat nun nicht nur kein Dach mehr über dem Kopf, sondern darüber hinaus weiterhin 108.000 € Schulden. Frau und Kind, Patricia und Amanda, sind vorübergehend bei Freunden untergekommen, Jorge setzt seinen Hungerstreik auf der la plaza de la Escandalera fort, gegenüber einer Filiale der Cajastur-Bank.

Fotos und Videos der Zwangsräumung, die zeigen, wie viel ruppiges Engagement die Uniformierten an den Tag legen, wenn es darum geht, die Interessen der Banken durchzusetzen:

Nächstenliebe?

Schild bei der Klosterkirche Beuron:

Das ist also die vielgerühmte christliche Nächstenliebe. Mich schaudert.

uhupardo

Etwa 100 Rentner haben am Freitag Filialen der Deutschen Bank und danach das deutsche Konsulat in Barcelona besetzt.  Sie liessen sich nicht abweisen, bevor sie die Gelegenheit bekamen, der Vize-Konsulin ein Protestschreiben zu übergeben, in dem sie beklagen, die Bankenrettung dürfe nicht zu Lasten derjenigen Menschen gehen, die unter der Krise leiden.

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… denn die Häuser gehören uns

„Wenn Bankia uns gehört, dann auch die Häuser“
Foto von Fanetin@Twitpic

Unter dem Motto „Bankia gehört uns“ (#bankiaesnuestra), versammelten sich gestern hunderte Indignados in dem madrilenischen Stadtteil Lavapiés zu einer Cacerolada. Die Veranstalter hatten angekündigt, dass man sich dieses Mal nicht damit begnügen werde, Lärm zu machen, um gegen die Rettung der teilverstaatlichten Pleite-Bank zu protestieren, es sei an der Zeit, zur Tat zu schreiten.

Mit Kochtopfgeklapper und Entschlossenheit zogen die Demonstranten zu einem Bankia-eigenen Wohnhaus. Es wurde eine Mitteilung verlesen, die scharf kritisierte, dass ausgerechnet diese Bank ohne Boden, die bereits 23 Milliarden Euro Steuergelder zu verschlingen droht, mit 70 – 80 % hauptverantwortlich ist für die Zwangsräumungen, die in der spanischen Hauptstadt durchgeführt werden.

Foto von acampadasol@Twitter

Anschließend wurden vier leerstehende, zugemauerte Wohnungen in dem Gebäude „befreit“ und aus den Fenstern wurden Banner gehängt, mit Aufschriften wie „wenn Bankia uns gehört, dann auch die Häuser“ und „Bankia – organisierter Betrug“. Die befreiten Wohnungen sollen Opfern von Zwangsräumungen, Arbeitslosen, und Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen zur Verfügung gestellt werden.
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Iaioflautas besetzen Bank-Filialen

Aus Protest gegen die erneute Bankenrettung, belagerten gestern die Iaioflautas Filialen von Bankia. Erstmalig in der Geschichte der renitenten Rentner der spanischen Bewegung 15M, geschah dies zeitgleich in fünf verschiedenen Städten der iberischen Halbinsel. Neben Barcelona, wo die erste Iaioflautas-Gruppe entstanden war, beteiligten sich auch die neuen Ableger in Madrid, Sevilla, Valencia und Palma de Mallorca.

Barcelona
Foto von Acampadabcn@yfrog

Die Aktion wurde mit einem Countdown auf Twitter angekündigt und startete synchron in allen fünf Städten um 11 Uhr Vormittags. Die Iaioflautas – unverkennbar mit den neongelben Schutzwesten, ihrem Markenzeichen – besetzten die Bankfilialen, riefen Parolen wie no es una crisis, es una estafa (es ist keine Krise, es ist ein Betrug) und kündigten an, nicht von der Stelle zu weichen, bis der Geschäftsführer mit ihnen gesprochen und ihre Forderungen in Empfang genommen hat.
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Zainab Al-Khawaja wieder frei

Bahrain: Zainab Al-Khawaja – besser bekannt unter ihrem Twitter-Pseudonym angryarabiya – ist wieder auf freiem Fuß, berichtete ihre Schwester Maryam Al-Khawaja vor drei Tagen.

Zainab Al-Khawajas Anwalt bestätigte gegenüber Reuters, dass sie gegen Kaution freigelassen wurde. Wegen Teilnahme an einer nicht genehmigten Versammlung war sie zu einer Haftstrafe von einem Monat verurteilt worden, die sie durch die Untersuchungshaft bereits abgesessen hat. Wegen „Beleidigung eines Polizisten“ musste sie außerdem noch ein Bußgeld von 200 Dinaren (530 US-Dollar) bezahlen.
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